Steinmetz und Bildhauer
Als Steinmetz hat Christoph Klesse an bedeutenden Gebäuden wie Schloß Seehof, der Neuen Residenz Bamberg und am Dom in Bamberg Steinrestaurierungen ausgeführt. Sein ausgeprägtes Gefühl für Raum, Plastizität und Volumen hat ihm Respekt und Anerkennung von vielen Seiten eingebracht.
Mit diesem handwerklichen Können ausgerüstet fällt es dem Bildhauer Christoph Klesse leicht, seine künstlerische Sichtweise auf eigentlich schwere, harte und z. T. spröde Werkstoffe zu übertragen.
Leichtigkeit, Sinnlichkeit, Lebenslust, der Blick für die Details – das macht seine Arbeiten aus. Körperspannung, selbst wenn nur für Sekunden möglich, fängt der Künstler gekonnt ein.
Melancholie, Lächeln wie auch Schmunzeln sind erlaubt und erwünscht. Ästhetik, manchmal auch Erotik, oft Neugierde kommen zu Tage.
Es entstehen Beziehungen zwischen Seelen, ob Mensch oder Tier, die es doch eigentlich so nicht geben darf.
NASHORN
Bronze
Mit Holzsockel auf Stahlplatte
Höhe gesamt ca. 170 cm
1550,- €
STIER
Bronze
Mit Holzsockel auf Stahlplatte
Höhe gesamt ca. 170 cm
1480,- €
NÜLI TANZT
2017
Weiß-grauer Mainsandstein, 22 x 10 x 30 cm
Einzelstück
470,- €
FETTE FRAU MIT SCHWEIN
Bronze
Mit Holzsockel auf Stahlplatte
Höhe gesamt ca. 170 cm
1200,- €
FRAU MIT HUT UND MOPS
Bronze
Mit Holzsockel auf Stahlplatte
Höhe gesamt ca. 170 cm
1200,- €
Pressemitteilung der Produzentengalerie Burgkunstadt veröffentlicht am 26. August 2022 bei www.obermain.de
Produzentengalerie: Bildwitz in Bronze und Schonens Star
Von Mathias H. Walther
... Aus heimatlichen Gefilden kommt Christoph Klesse, der zweite künstlerische Höhepunkt der Ausstellung in der Produzentengalerie Burgkunstadt. Der Bildhauer und Steinmetz lebt und arbeitet in Viereth-Trunstadt und besticht durch Bronzearbeiten, die nicht nur durch ihre handwerkliche Ausführung faszinieren. Es ist ein begeisternder Sprachwitz, der den Motiven innewohnt, der den Betrachter mit einem Augenzwinkern empfängt und mit einem Schmunzeln zurücklässt. Christoph Klesse bringt den Schalk in die Galerie.
Matthias Liebig: „Klesse absolvierte eine Ausbildung zum Steinmetz an der Dombauhütte zu Bamberg und anschließend zum Steinbildhauer an der staatlichen Fachschule in Wunsiedel. 1988 machte er sich als Bildhauermeister mit einem eigenen Betrieb für Steinrestaurierung in Viereth bei Bamberg selbstständig, schuf allerdings nebenher freie bildhauerische Arbeiten.“
Den Bocksprung wörtlich genommen
Heute schafft Christoph Klesse auch plastische Arbeiten – Darstellungen von menschlichen Figuren und von Tieren, die er in Ton modelliert und anschließend in Bronze gießen lässt. Plastisches Modellieren ist ein völlig anderes Vorgehen als die bildhauerische Arbeit an einem Steinblock. Bei Letzterem wird das Motiv nach und nach aus einem monolithischen Brocken herausgeschlagen; beim plastischen Arbeiten hingegen wird durch Materialantragung der Bildgegenstand additiv geformt. Die Bronzeplastiken von Christoph Klesse bestechen durch ihren expressiven Ausdruck. Sie erzählen von purer Kraft, wie etwa bei der Darstellung des Stieres oder des muskulösen Nashorns. Oder von der stoischen Ruhe des Gorillas, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, selbst durch das freche Erdmännchen nicht, das sich keck auf seinem Rücken niedergelassen hat.
Mathias Liebel betont den „Bildwitz“ der Skulptur der Bockspringerin: „Voller Freude und mit jugendlichem Leichtsinn, mit wehendem Rock und voller Übermut springt das Mädchen, nicht ahnend die Gefahr, in die sie sich begibt, über den Rücken eines mächtig gehörnten Widders. „Bocksprung“ nicht als schulsportliche Pflichtübung, sondern im bildhaften Sinne wortwörtlich genommen und als der spontane Ausdruck von ungebremster Lebensfreude“. Ähnlich spaßig der korpulente Frauenakt mit einem Ferkel unter dem Arm.
Den vollständigen Text finden Sie unter
www.obermain.de
Mit freundlicher Genehmigung von Mathias H. Walther